Das Projekt zur Schulerweiterung des Mariengymnasiums in Arnsberg basiert auf den Ergebnissen einer vorangegangenen Machbarkeitsstudie und wurde entsprechend weiterentwickelt. Der Entwurf sieht einen nachhaltigen Holzbau vor, der durch den Einsatz von Brettschichtholz (BSH) für die Wände realisiert wird. Die Fassade ist dabei mit einem Klinkermauerwerk verkleidet, während der Turmbereich durch eine Faserzementverkleidung hervorsticht.

Der geplante Schulneubau im KfW-40 Standard, der durch das Erzbistum Paderborn vorgegeben wird, integriert eine Vielzahl ökologischer, ökonomischer und sozialer Maßnahmen zur Förderung von Energieeffizienz und Nachhaltigkeit.

Außenbereich

Im Außenbereich des Schulneubaus wird im südlichen Bereich eine Holz-Pergola als Sonnenschutz errichtet. Eine Aussichtsplattform ermöglicht den Blick auf die angrenzenden Bürgergärten und schafft eine Verbindung zwischen der Schule und der umliegenden Landschaft.

Der Zugang zum Gebäude erfolgt über eine schlangenförmige Rampe, die sowohl die Barrierefreiheit sicherstellt als auch eine gestalterische Einbindung in das Gesamtkonzept ermöglicht. Zur Kompensation der durch den Bau versiegelten Flächen wird eine Ausgleichspflanzung vorgenommen, die durch die extensive Dachbegrünung ergänzt wird. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, die Versiegelung zu kompensieren und die ökologische Qualität des Standorts zu erhalten.

 

Grundriss

Grundriss

Ökologische Nachhaltigkeit

Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe sorgt in Kombination mit einer Photovoltaikanlage (PV-Anlage) für umweltfreundliche Energieerzeugung und Wärmeversorgung. Ergänzend sind alle Fenster des Gebäudes mit Dreifachverglasung und einige Fenster ergänzend mit Sonnenschutzglas ausgestattet. Verschattungsanlagen verhindern störende Blendungen beim lernen und bieten zusätzliche Energieeinsparungen, indem sie den sommerlichen Wärmeeintrag minimieren.

Zur Optimierung der Raumluftqualität sind CO– und Feuchtigkeitswarnmelder vorgesehen, die mit automatisch öffnenden Fenstern verbunden sind, um eine kontrollierte Nachtauskühlung zu ermöglichen. Diese Maßnahmen sollen den Frischluftaustausch optimieren und in den Sommermonaten am Morgen für angenehm kühle Raumtemperaturen sorgen.

Zur Verbesserung des Mikroklimas wird auf den Dachflächen eine extensive Dachbegrünung angelegt, was die Hitze vor Ort minimiert und Regenwasser speichert. Für die Speicherung des restlichen Niederschlagswassers mit anschließender Nutzung für die Gartenbewässerung wird eine Regenwasserzisterne verbaut. Dies reduziert den Verbrauch von Trinkwasser und die Menge des in die Kanalisation abgeleiteten Regenwassers, was die Kanalisation entlastet und vor Überflutungen schützt.

Ökonomische Nachhaltigkeit

Zur langfristigen Reduzierung von Betriebs- und Wartungskosten werden im Schulneubau hochwertige und wartungsarme Materialien wie Klinkersteine als Vormauerziegel verwendet. Obwohl die anfänglichen Anschaffungskosten dadurch höher ausfallen können, werden die Wartungskosten in der Nutzungsphase minimiert. Zudem folgt der Bau dem Prinzip „Cradle-to-Cradle“, das darauf abzielt, am Ende des Lebenszyklus die verwendeten Materialien wie beispielsweise das Holz wieder in den Materialkreislauf zurückzuführen, um Ressourcen zu schonen und Abfall zu vermeiden.

 

Ansicht Ost

Ansicht Ost

Ansicht West

Ansicht West

Ansicht Nord - Haupteingang

Ansicht Nord – Haupteingang

Ansicht Süd

Ansicht Süd

Schnitt längs

Schnitt längs

Soziale Nachhaltigkeit

Im Hinblick auf die soziale Nachhaltigkeit wird der Neubau barrierefrei gestaltet. Es werden behindertengerechte Zugänge geschaffen, darunter auch ein behindertengerechtes WC. Akustische Maßnahmen sollen das Raumklima verbessern und den Aufenthalt für alle Nutzende darunter auch Hörbeeinträchtigte angenehmer gestalten.

Die konstruktiv notwendigen Holzwände und Dachsparren bleiben sichtbar. Gleichzeitig wird auf Vorwandinstallationswände verzichtet, um dem Prinzip der Suffizienz zu folgen, das eine Reduktion auf das Notwendige vorsieht. Zudem tragen die sichtbaren Holzelemente zu einem angenehmen Innenraumklima bei.

Flexible Raumkonzepte ermöglichen eine variable Nutzung der Klassenräume, sodass sowohl traditionelle als auch moderne Unterrichtsformen unterstützt werden. Die Räume bieten Platz für klassische Tafeln sowie für Beameranlagen, um auf verschiedene pädagogische Ansätze eingehen zu können.

 

Flurperspektive

Flurperspektive

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